Für die möglichst objektive Messung der Internetgeschwindigkeit solltet ihr nicht manuell Dateien herunterladen und die Zeit dafür messen, sondern sich auf die Hilfe von Experten verlassen. Dabei habt ihr zwei Möglichkeiten: Ihr nutzt einen Webservice oder eine App.
Geschwindigkeitsmessung per App und Web
Eine der bekanntesten Webseiten zum Messen der Internetgeschwindigkeit ist die Webseite http://www.wieistmeineip.de. Diese lädt eine Reihe unterschiedliche großer Testdaten von einem Server herunter bzw. auf einen Server hoch und misst die dafür verbrauchte Zeit. Aus diesen Daten werden dann die Download- und die Upload-Geschwindigkeit berechnet.
- Wenn ihr einen Vergleich zu den für euren Anbieter und für die Leitung “normalen“ Werten haben möchtet, dann tragt vor dem Start der Messung Anbieter, Verbindungsgeschwindigkeit der Leitung und die Ortsangaben ein.
- Das Ergebnis wird dann aufgeteilt nach Download-, Upload- und Ping-Geschwindigkeit dargestellt.
- Der letzte Wert gibt an, wie schnell Webseiten auf die Anfragen reagieren. Ist dieser Wert zu hoch, dann mögen zwar Daten schnell übertragen werden, das Surfen ist aber trotzdem gefühlt langsam.
Ihr könnt einen Internet-Speedtest natürlich auch auf dem Smartphone durchführen. Hier müsst ihr nur beachten, dass die WLAN-Verbindung ein Flaschenhals sein kann.
- Für möglichst vergleichbare Ergebnisse solltet ihr euch mit dem Smartphone möglichst nah an den Router stellen.
- Die ADSL Speedtest-App von Ookla für iOS und Android macht vom Prinzip her dasselbe wie die oben beschriebene Webseite: Datenpakete werden hoch und runtergeladen und aus der dafür aufgewendeten Zeit die Verbindungsgeschwindigkeit berechnet.
- Die App zeigt zusätzlich noch den Jitter-Wert an. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie große der Unterschied zwischen schnellen und langsamen Datenpaketen ist. Je kleiner der Wert, desto stabiler die Verbindungsgeschwindigkeit. Bei einem hohen Wert kann es passieren, dass einzelne Datenpakete zu spät zugestellt werden und Informationen fehlen. Das ist besonders bei der Internet-Telefonie ein Problem.
Ergebnisse interpretieren
Nun habt ihr durch die verschiedenen Testverfahren alle möglichen Werte. Was sagen die denn nun aus? Und: Welche sind wofür wichtig?
Die Upload-/Downloadgeschwindigkeit
Der Messwert, den man als Erstes im Kopf hat, wenn es um die Qualität einer Internetverbindung geht, ist der der Geschwindigkeiten. Upload (das Hochladen von Daten ins Internet) und der Download (das Herunterladen von Daten).
Diese ist allerdings weit weniger aussagekräftig als man meinen würde:
- Damit diese Geschwindigkeit wirklich ausgenutzt wird, müsst ihr wirklich große Datenmengen herunterladen, was tatsächlich er selten der Fall sein wird: Beim Herunterladen von Software oder Musik vielleicht, bei Webseiten, die viele Bilder oder Mediendateien haben.
- Nur, will eure Internetleitung eine hohe Downloadrate hat, heißt das nicht, dass die Daten auch so schnell bei Euch ankommen, denn der Server der Webseite, von der ihr die Daten herunterladet, muss diese ja auch zur Verfügung stellen. Wenn dessen Uploadrate zu gering ist, dann stehen die Daten einfach nicht so schnell zum Download bereit.
Der Ping-Wert
Der Name „Ping“ kommt tatsächlich aus der Welt der Schifffahrt. Mit einem Echolot lässt sich die Tiefe des Meeresbodens berechnen: Ein Ton wird von einem Schiff an der Oberfläche nach unten geschickt. Der Meeresboden reflektiert diesen und er ist wieder im Schiff zu hören. Je länger das dauert, desto tiefer ist der Meeresboden entfernt.
Bei der Internetgeschwindigkeit ist das Prinzip ähnlich: Ein Datenpaket wird an einen Server geschickt, der schickt es zurück. Je schneller das geht (ein niedriger Ping-Wert, der in Millisekunden gemessen wird), desto schneller kommen die Datenpakete bei euch an.
- Der Ping hat also nichts mit Geschwindigkeit der Datenübertragung an sich zu tun, sondern mit der Reaktionsgeschwindigkeit.
- Die ist besonders bei Spielen oder in Videokonferenzen wichtig.
- Je höher der Ping-Wert ist, desto eher kommen Ruckler in der Videoübertragung vor.
Die Latenz/der Jitter
Der vierte Wert, der bei deiner Internetverbindung und ihrer Nutzung für verschiedene Anwendungen wichtig ist, ist die Latenz. Diese bezeichnet das Reaktionsverhalten auf von euch angeforderte Daten und Aktionen.
- Leicht zu verdeutlichen anhand eines Spiels: Idealerweise löst ihr eine Bewegung aus und seht diese direkt auf dem Bildschirm.
- Bei einer hohen Latenz bewegt ihr den Stick des Controllers, die Figur oder das Auto bewegt sich aber erst eine Sekunde später. Was in der Summe das Spiel unspielbar macht.
- Der Jitter-Wert gibt an, wie weit die Datenübertragung in der Stabiltät schwankt.