ChatGPT Deep Research Light-Version: Jetzt auch für Gratisnutzer – was man wissen muss

25.04.2025
von Jörg Schieb

OpenAI öffnet seine Türen ein Stück weiter: Die beliebte Deep Research-Funktion von ChatGPT gibt es ab sofort auch für Nutzer der kostenlosen Version – wenn auch in einer abgespeckten Form, der sogenannten Light-Version. Doch was steckt genau dahinter? Und lohnt sich die Nutzung wirklich?

Wir haben uns die Neuerung genau angeschaut und erklären verständlich, was die ChatGPT Deep Research Light-Version bietet – und worauf man achten sollte.

Was ist eigentlich ChatGPT Deep Research?

Wer viel mit ChatGPT arbeitet, weiß: Das Sprachmodell liefert oft beeindruckende Antworten. Doch je nach Anfrage stößt es schnell an seine Grenzen – besonders wenn es darum geht, tiefere Recherchen durchzuführen oder komplexe Zusammenhänge auf hohem Niveau zu analysieren.

Genau hier setzt Deep Research an. Diese Funktion ermöglicht es ChatGPT, besonders gründliche, umfassende und aktuelle Antworten zu liefern. In der Praxis bedeutet das: Statt nur auf bestehende Trainingsdaten zuzugreifen, kann das System gezielter und intensiver recherchieren – etwa durch Zugriff auf spezielle Datenbanken oder aktuellere Inhalte.

Bisher war diese Funktion jedoch nur zahlenden Nutzern vorbehalten, insbesondere Abonnenten von ChatGPT Plus, Team, Enterprise oder Education.

Deep Research jetzt auch kostenlos – mit Einschränkungen

Jetzt weitet OpenAI die Funktion aus – allerdings in Form einer Light-Version. Gratisnutzer und auch diejenigen, die bereits ihr Kontingent an vollen Deep-Research-Anfragen aufgebraucht haben, können diese neue Variante nutzen.

Der Clou: Die ChatGPT Deep Research Light-Version basiert auf einer leichteren Architektur namens „04-mini“. Diese soll laut OpenAI „nahezu genauso intelligent“ sein wie die originale Deep-Research-Variante, verursacht dabei aber deutlich weniger Rechenaufwand.

Das bedeutet konkret:

  • Die Antworten sind etwas kürzer
  • Die Recherche ist kompakter, soll aber weiterhin gründlich und hochwertig bleiben
  • Die Funktion wird automatisch aktiviert, sobald das reguläre Kontingent erschöpft ist

Damit will OpenAI einerseits die Infrastruktur schonen, andererseits aber allen Nutzern einen möglichst hochwertigen Zugang zu tiefergehender KI-Recherche ermöglichen.

Für wen ist die ChatGPT Deep Research Light-Version besonders interessant?

Vor allem für Vielnutzer, die regelmäßig an die Grenzen der regulären ChatGPT-Antwortqualität stoßen, ist die Light-Version eine willkommene Ergänzung. Wer etwa

  • komplexe Recherchen betreiben möchte
  • präzise Hintergrundinformationen benötigt
  • oder anspruchsvolle Texte erstellen will wird von der Light-Version profitieren – auch wenn sie nicht ganz den Umfang der Vollversion erreicht.

Auch für Studierende, Journalistinnen und Journalisten oder Wissensarbeiter bietet die neue Option eine sinnvolle Unterstützung im digitalen Alltag.

Wo liegen die Grenzen der Light-Version?

So praktisch die neue ChatGPT Deep Research Light-Version auch ist: Ganz ohne Einschränkungen kommt sie nicht daher.

Die wichtigsten Begrenzungen im Überblick:

  • Begrenzte Anfragen: Auch die Nutzung der Light-Version ist mengenmäßig limitiert. Wer sehr viele Anfragen stellt, wird also weiterhin irgendwann auf reguläre ChatGPT-Antworten zurückgeworfen
  • Kürzere Ergebnisse: Die Antworten sind bewusst kompakter gehalten, um Ressourcen zu sparen. Das kann bei extrem umfangreichen Themen manchmal ein Nachteil sein
  • Technische Basis: Obwohl „04-mini“ sehr leistungsfähig ist, ist es eben eine leichtere Variante des Hauptmodells – und damit theoretisch etwas weniger tiefgründig als das große Original

Für die meisten alltäglichen Anwendungsfälle dürfte die Light-Version jedoch völlig ausreichen.

Wie aktiviert man die Deep Research Light-Version?

Gute Nachricht: Nutzer müssen nichts tun. Die ChatGPT Deep Research Light-Version wird automatisch aktiviert, sobald das normale Deep-Research-Kontingent erschöpft ist oder bei Gratisnutzern angefragt wird.

Wer ein kostenpflichtiges Abo hat, etwa ChatGPT Plus für derzeit etwa 20 US-Dollar im Monat, erhält weiterhin vollen Zugriff auf eine bestimmte Anzahl vollständiger Deep-Research-Anfragen – aktuell sind es etwa 120 pro Monat. Danach greift auch hier die Light-Variante.

Ein klarer Vorteil: Es gibt keine komplizierten Einstellungen oder Zusatzkosten.

Warum setzt OpenAI auf diese Strategie?

OpenAI verfolgt mit der Einführung der ChatGPT Deep Research Light-Version gleich mehrere Ziele:

Erstens sollen mehr Menschen Zugang zu hochwertigen KI-Tools erhalten, unabhängig davon, ob sie zahlen oder nicht.

Zweitens dient die Light-Version der Schonung von Ressourcen, denn besonders tiefe Recherchen sind extrem rechenintensiv.

Und drittens bleibt natürlich ein kleiner Anreiz bestehen, ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen – denn nur dort gibt es die volle Power ohne Einschränkungen.

Fazit: Eine sinnvolle Erweiterung mit kleinen Abstrichen

Mit der Einführung der ChatGPT Deep Research Light-Version geht OpenAI einen smarten Schritt: Hochwertige KI-Recherche wird breiteren Nutzergruppen zugänglich gemacht, ohne die Systeme zu überlasten.

Natürlich gibt es Abstriche bei Länge und Detailtiefe der Antworten – doch im Alltag dürften diese kaum ins Gewicht fallen. Wer wirklich auf wissenschaftlichem Niveau arbeiten will, wird weiterhin die Vollversion oder spezialisierte Tools benötigen.

Für alle anderen ist die neue Light-Version eine tolle Möglichkeit, kostenlos oder günstiger von fortschrittlicher KI-Recherche zu profitieren.

Unser Tipp: Einfach ausprobieren. Gerade für Alltagsthemen, kleinere Projekte oder schnelle Informationsbeschaffung ist die neue Funktion ein echter Gewinn.