Bitcoin: So funktioniert die älteste Kryptowährung der Welt

09.10.2024
von Jörg Schieb

Der Bitcoin (BTC) ist seit Jahren auf Siegeszug. Zu Beginn hat wohl selbst der angebliche Erfinder Satoshi Nakamoto nicht mit diesem Ausmaß gerechnet. Schon jetzt können wir sagen: Der BTC hat die Finanzbranche revolutioniert und flexibler gemacht. Auch Unternehmen wie Microsoft, PayPal oder auch Shopify akzeptieren den digitalen Coin mittlerweile als Zahlungsmittel – weitere werden sicherlich folgen.

Es gibt jedoch noch einen ganz anderen Punkt, der die Kryptowährung besonders bei Investoren beliebt macht. Die Volatilität. Der BTC in Euro legt seit dem Start im Jahr 2009 eine Berg- und Talfahrt hin. Bei genauerer Betrachtung des Kurses stellt man aber schnell fest, dass dieser seit Start stetig steigt. Tatsächlich verzeichnet der Kurs vom Startzeitpunkt bis zum heutigen Tage (31.07.24) ein Plus von 19.846,78 %. Aber wie funktioniert der Bitcoin überhaupt? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Dreh- und Angelpunkt ist die Blockchain-Technologie

Die Blockchain-Technologie ist so einfach wie auch genial! Sie hat bereits in der kurzen Zeit die Finanzbranche auf den Kopf gestellt. Mit ihr ist es möglich, Transaktionen vor Manipulation durch Dritte zu schützen und beispielsweise internationale Überweisungen in Echtzeit zu tätigen.

Die Blockchain können Sie sich wie eine Art Haushaltsbuch vorstellen. Wenn Sie zu Hause ein Haushaltsbuch führen, wissen Sie, dass dort alle Einnahmen und Ausgaben eingetragen werden. So können Sie sich am Ende des Monats einen Überblick über die finanzielle Situation verschaffen. Alle im Bitcoin-Netzwerk durchgeführten Transaktionen werden in der Blockchain gespeichert.

Auf dieser Blockchain werden Transaktionen nicht in klassischer Fiatwährung (klassisches Geld wie Euro, US-Dollar) getätigt, sondern in Kryptowährungen. Die getätigten Transaktionen sind öffentlich einsehbar. Eine Beschränkung gibt es nicht, schließlich hat auch jeder die Möglichkeit, in Bitcoin & Co. zu investieren. Kryptowährungen folgen also einem dezentralen Ansatz, wodurch sie unabhängig von Regierungen und Banken agieren.

Bitcoin wurde für jede Gesellschaftsschicht geschaffen

In unserer heutigen Welt ist es üblich, für Transaktionen ein Bankkonto zu verwenden. Das Problem: Gerade Personen, die im Nahen Osten oder in Afrika leben, haben keinen Zugang zu einem Bankkonto. So geht aus einer Studie hervor, dass circa 2 Milliarden Menschen kein Bankkonto besitzen. Um mit Bitcoin zu bezahlen, benötigen Sie ausschließlich ein Smartphone und eine Wallet. Es ist also nahezu jedem möglich, eine Transaktion mit BTC durchzuführen – egal wo er wohnt!

Das Netzwerk wird also nicht von einer staatlichen Institution kontrolliert, die Teilnehmer kontrollieren einander. Einen Einfluss auf die Gültigkeit einer Transaktion haben die einzelnen Nutzer nicht. Ob eine Transaktion gültig ist, wird durch das Lösen mathematischer Aufgaben von allen im Netzwerk befindlichen Computern festgestellt.

Es basiert auf einem kryptografischen Ansatz

Für die Berechnung der mathematischen Aufgaben greift das Netzwerk auf einen kryptografischen Ansatz zurück. Daher stammt auch der Name „Kryptowährungen“. Sobald die Lösung errechnet wurde, wird die gesamte Transaktion in einem Block zusammengefasst. Dieser Block wird an die vorherige Transaktion (Block) zu einer Kette zusammengefügt. So kam es zu dem Namen „Blockchain“. Je nach Netzwerkauslastung dauert die Bestätigung eines neuen Blocks 10 Minuten bis zu einer Stunde.

Bestätigte Transaktionen sind nicht veränderbar! Aber wieso ist das eigentlich so? Neue Blöcke basieren auf den Codes der vorher hinzugefügten Blöcke in der Blockchain. Wollte jemand einen Block manipulieren, müsste er auch Einfluss auf alle vorherigen Blöcke nehmen. Das ist unmöglich. Angenommen, jemand versucht die Blöcke von außen zu manipulieren, würde es dem Netzwerk innerhalb von Sekunden auffallen. Das Netzwerk würde auf die Daten des vorher hinzugefügten Blocks zurückgreifen.

Das Prinzip dahinter ist der Konsensmechanismus, Proof-of-Work. Die Nutzer stellen zur Sicherung des Netzwerkes ihre eigene Rechenleistung in Form von Minern zur Verfügung. Als Belohnung erhalten sie sogenannte Block-Rewards (ähnlich wie Rendite) als Belohnung. Nun wissen Sie, wie das System hinter dem Bitcoin eigentlich funktioniert.